Kurze Familiengeschichte der Von Hagen
Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1313 wurden die Herren v. Hagen erstmalig mit dem Dorf Gottberg bei Soldin an der neumärkisch-pommerschen Grenze belehnt. Über die Herkunft dieses Familienstammes ist wenig bekannt, vermutlich sind sie schon 50 Jahre früher dort ansässig gewesen. Sie dürften zu dem brandenburgischen Heer der Markgrafen Joachim I. und Otto III. gehört haben, das im Jahr 1260 von der Neumark Besitz ergriffen hatte. Somit kann es sein, dass der erste Hagen in der Neumark ein enger Verwandter von Gunzelin v. Hagen auf Hohenauen gewesen ist.
Auch an den Kolonisierungs-Feldzügen der Herren v. Wedel zu Beginn des 14. Jahrhunderts in der Neumark waren die Hagen beteiligt. Als die Vormachtsstellung derer v. Wedel durch ständige Unruhen geschwächt worden war und schließlich verloren ging, wurde Johannes v. Hagen 1369 von Markgraf Ludwig dem Römer mit der neumärkischen Grenzfestung Naulin belehnt. Naulin liegt sechs Kilometer südlich der pommerschen Stadt Pyritz. Kurioserweise bildete die quer durch das Dorf laufende Strasse nach Beendigung der Grenzstreitigkeiten die Grenze zwischen Pommern und der Neumark. Der Hagensche Lehnhof entstand südlich der Strasse. Das Stammgut Naulin blieb bis 1780 im Familienbesitz.
Trotz der Kriegswirren in den folgenden Jahrhunderten konnte der Lehnsbesitz nach und nach ausgeweitet werden. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts setzten schließlich die drei Brüder Michael (1561 - 1608), Sigismund (1564 - 1631) und Hans (1565 - 1636) v. Hagen, die im Dienst des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg zu hohen Ehren gekommen sind, den Familienstamm in die Neuzeit fort.